Tag 2: Lost in Tokyo Station

Steinernde Brücke am Kaiserpalast in Tokio

Da unser Schlafrythmus noch nicht ganz da ist wo wir ihn haben wollen, begann der heutige Tag bereits um 6 Uhr morgens. Wir haben dennoch das Beste daraus gemacht und probierten das hoteleigene öffentliche Badehaus aus. Wach und gewaschen besuchten wir für das Frühstück noch schnell den "Conbini" (Convenience Store), der sich praktischerweise direkt unter unserem Hotel befindet.

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In japanischen öffentlichen Badeeinrichtungen (wie Sentō oder Onsen) ist es üblich sich vor dem Betreten des Beckens von Kopf bis Fuß gründlich zu waschen. Außerdem badet man nackt, so wie man es von unserer Saunakultur kennt. Aber anders als in deutschen Saunen gibt es in der Regel separate Bäder für Männer und Frauen.

Unser erster Tagesordnungspunkt war der Besuch des Hie-Schreins, der sich nur wenige hundert Meter entfernt von unserem Hotel befindet. Normalerweise rege besucht bis überfüllt, konnten wir aufgrund der Frühe die Ruhe und Schönheit des Ortes mit nur wenigen anderen Besuchern genießen. Julie hat bereits unser erstes Souvenir ergattert und ein "Ema" beim Schreinladen gekauft. Da sie holprig aber mutig auf japanisch danach gefragt hat, konnte sie der Verkäuferin ein Lächeln entlocken.

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Ema sind kleine einseitig bedruckte Holzschildchen auf denen man bei einem Tempel- oder Schreinbesuch Wünsche niederschreiben kann, um sie dann an eine dafür vorgesehene Stelle aufzuhängen.
Wir haben allerdings zu Hause eine kleine Sammlung dieser Ema angefangen, daher blieb unseres nicht im Hie-Schrein.

Pokémon Go spielend, machten wir uns auf in Richtung Kaiserpalast, was schon fast in Stress ausgeartet ist, da das Spiel in Tokio noch sehr aktiv gespielt wird. Dabei kamen wir vorbei am Parlamentsgebäude und einen mit Kirschbäumen gefüllten Park, der im Frühling mit Sicherheit wunderschön aussehen wird. In dem Areal zwischen Park und dem Kaiserpalast entdeckten wir thematisch passend verzierte Gullydeckel. Auf unserem Weg wurden wir immer wieder von Läufern überholt, es scheint so als wäre Joggen das Ding auf dem Weg rund um das hochherrschaftliche Grundstück. Den frei zugänglichen Teil der Gärten des Palastes haben wir uns angeschaut - auch hier lohnt sich ein weiterer Besuch im Frühling sicher.

Da wir langsam wieder Hunger bekamen, hielten wir es für eine gute Idee uns in Tokyo Station nach etwas Essbaren umzuschauen. Aus verschiedenen Vlogs wissen wir, dass es dort viele gute Restaurants und eine Straße gesäumt von renomierten Ramen-Shops geben soll. Diese vermeintlich gute Idee verwandelte sich jedoch in eine stresserfüllte Suche ohne Erfolg. Viel mehr trotteten wir planlos umher und verliefen uns ständig. Immer hungriger brachen wir letztendlich unsere Suche ab und nahmen den nächst gelegenen Ausgang. Hannes führte uns mit einer simplen Google-Suche zu einem Curry-Laden.

Abgefüttert ging es zurück zum Hotel, eigentlich nur um sich kurz auszuruhen. Es folgte jedoch ein komatöser Mittagsschlaf - powered by Jetlag. Nach circa 3 Stunden zwangen wir uns aufzustehen, um wenigstens noch in den Supermarkt zu gehen. Vermutlich wird der Tag mit einer Runde Mario Party auf der mitgebrachten Nintendo Switch beendet, bevor es endgültig ins Bett geht.