Tag 29 & 30: Chillen mit Buddha

Nachdem wir die letzten zwei Tage wieder etwas mehr dem Konsum gefrönt haben, war es absolut an der Zeit für etwas Kulturprogramm. Unser erstes Ziel des Tages war (Trommelwirbel...) wieder ein Tempel, und zwar der Nanzoin für den wir etwas aus Fukuoka herausfahren mussten. Da wir in einem Pendlerzug saßen, ging es vorbei an einigen Vorstätten, die geprägt von Plattenbauten und Industriegebieten waren. Diese wechselten sich immer wieder mit schöner japanischer Natur ab. Angekommen und den kleinen Bahnhof in der Pampa hinter uns lassend, bewegten wir uns durch das niedliche Dorf in Richtung Tempel. Wir überquerten eine Brücke, an dessen Geländer Glockenspiele angebracht waren, die man im Vorbeigehen spielen kann. Nach ein paar Gehminuten waren wir dann auch schon da.
Nanzoin ist aus vielen Gründen besonders. Da wäre der Fakt, dass die Tempelanlage halb auf einem Berg gebaut ist, was verträumte kleine Steintreppen und eine gute Aussicht verspricht, aber auch wieder Höhenmeter und ein Mini-Workout bedeutet. Außerdem sind die Wege des Tempels gesäumt mit kleinen Steinstatuen, die Schüler Buddhas symbolisieren sollen und an denen man dem Tempel mit der ein oder anderen Münze eine Spende da lassen kann. Diese sehen mal niedlich und mal kämpferisch oder erhaben aus und manche von ihmen tragen kleine rote Käppchen. Man findet auch eine Tunnelhöhle, die gesäumt von Emas ist; Mehrere Wasserfälle und den ein oder anderen Koiteich. Wirklich beeindruckend steht Fudo Myoo, eine Statue des grimmig guckenden Schutzgottes inmitten des ersten Tempelplateaus.
Das Herzstück des Tempels liegt (und ja er liegt wirklich) auf dem zweiten noch weiter erhöhten Plateau der Tempelanlage. Man nennt die gigantische Bronzestatue des auf seiner rechten Seite liegenden Buddha auch Nehanzo. Er ist 41m lang und 11 m hoch und gilt als die größte Bronzestatue der Welt. Auch wenn diese Darstellung Buddhas ein wenig an die eigene Körperhaltung auf der Couch vorm Fernseher erinnert, handelt es sich hier um eine Abbildung Buddhas wartend auf dem Tod, dem Nirvana entgegen sehnend. Unter der Statue befinden sich weitere viele kleine, sich unterschiedende Buddha-Statuen und eine Möglichkeit zum beten. Es bringt Glück Buddha zu berühren und so kann man die Füße der Statue über eine Treppe erreichen und anfassen. Hier fällt einem die gewaltige Größe nochmal so richtig auf, denn die Breite eines Fußes der Statue ist größer als die meisten Besucher. Gegenüber der Statue gibt es noch ein kleines Häuschen mit Sitzmöglichkeiten und einem kleinen Kiosk. Hier holten wir uns noch ein Softeis und genossen die Aussicht bis wir uns langsam wieder zurück zum Bahnhof machten und den Tag abschlossen.
Auch an Tag 30 unserer Reise war gutes Wetter angesagt, daher beschlossen wir einen weiteren Tag an der frischen Luft zu verbringen und besuchten den Ohori-Park. Dieser ist sehr weitläufig und bietet viel Platz, um der lauten und wuseligen Innenstadt Fukuokas zu entfliehen. Zentrales Element des Parks ist der verhältnismäßig große See, der von einer langen, begehbaren Insel durchzogen ist. Durch die Brücken als Verbindungen zum Festland wird der See über die Insel überquerbar und wir betrachteten wärend eines Spaziergangs darüber die kitschigen Trampelboote in Schwanenform und ein ins Wasser gebauter Pavillon. Nachdem wir die Insel hinter uns gelassen hatten, bogen wir in einen kleinen aber feinen klassischen japanischen Garten inklusive Teehaus ein. Wenn Japaner neben Luxustoiletten und Mobilität noch etwas verstehen, dann ist das Gärten anlegen oder? Bei unserem Lustwandeln in den Gärten haben wir uns überlegt, ob wir noch in das Kunstmuseum gehen wollen, welches sich ebenfalls im Ohori-Park befindet. Die Werbeplakate, die wir dazu bereits in der U-Bahn-Station sahen, versprachen uns auch Werke von Yayoi Kusama, aber die schienen sich nur auf Eines zu belaufen, welches schon draußen vor dem Eingangsbereich zu sehen war. Deshalb entschieden wir uns unsere Füße durch einen Museumsbesuch nicht noch mehr zu belasten und beließen es mit einem begnüglichen halben Tag im Grünen.
Damit ging auch nicht nur der Tag langsam zu Ende, sondern auch unsere Zeit in Fukuoka. Als Fazit würden wir sagen, wenn man auf der Halbinsel Kyūshū unterwegs ist, ist Fukuoka eine Reise wert, weil sie eines der größten Städte ist. Man hat auf jeden Fall alle Begnüglichkeiten einer Großstadt. Jedoch wenn man nicht unbedingt der größte Ramen-Nerd ist oder Nehanzo unbedingt einen Besuch abstatten muss, ist Fukuoka auch in 2 Tagen gut zu schaffen und ist jetzt allein genommen nicht eine Empfehlung Wert, wenn man Japan für nur 2-3 Wochen besucht.








