Tag 3 & 4: Kontrastprogramm

Wer den Blog seit Anfang verfolgt wird festgestellt haben, dass es gestern keinen Post von uns gab. Das liegt zum Einen daran, dass wir gestern Abend nicht länger als 21:00 Uhr durchgehalten haben wach zu bleiben, zum Anderen haben wir es die letzten 48 Stunden etwas ruhiger angehen lassen und somit ist nicht viel Material zusammengekommen, als hätte man zwei eigentständige Beiträge damit füllen können.
Tag 3 startete mit einem Besuch von Ginza, was das Luxusviertel von Tokio ist. Eigentlich war für uns klar, dass wir bei Valentino, Dior und co. nichts für unseren Geldbeutel finden würden, aber wir haben Ginza schlicht und einfach bei unseren vorherigen zwei Malen in Tokio noch keinen Besuch abgestattet. Das wollten wir nachholen. Da Shopping auf dem Programm stand, haben wir uns verhältnismäßig spät auf den Weg gemacht da wir aus Erfahrung wissen, dass japanische Einkaufsläden nicht schon um 8 Uhr aufmachen, sondern eher am späten Morgen. Eine angesagte Adresse weckte allerdings doch unser Interesse, dies war der Flaship Store von Uniqlo. Hier hat Hannes ein paar Sportbasics gefunden. Nach dem kurzen Shopping-Trip trudelten wir in 'nen ulkigen Burgerladen ein, der vom Ambiente gar nicht so recht zu Ginza passt. Im Laden lief Elvis Presley und über die Bildschirme waren gleichzeitig alte Pokemon Folgen zu sehen. Die Wände waren mit Graffiti verziert und im Hintergrund standen Partyspiele herum. Nach dem leckeren Burger, spazierten wir zu unserem nächsten Ziel.
Zu unserem nächsten Ziel: Das New Shinbashi Building. Dieses und das Areal drum herum wirkten auf uns wie der most random Platz ever. Neben der Shinbashi Station findet man das New Shinbashi Building, das eigentlich besser das Old Shinbashi Building heißen sollte (dazu gleich mehr). Auf dem Platz vor dem Gebäude steht einfach eine alte Dampflok, es gibt eine Straße gesäumt mit Karaoke-Läden und aus jedem Laden dröhnt laute Werbung. Daneben wirken die hauptsächlich Anzugtragenden Japaner irgendwie unpassend. Nun zur eigentlichen Hauptattraktion: Dem New Shinbashi Building. Dies ist ein eigentlich altes und innen auch etwas marode wirkendes Einkaufscenter, dessen Abriss wohl schon entschieden ist, jedoch kennt keiner ein Datum dafür. So operieren alle Geschäfte darin weiter wie gehabt. In dem Center findet man allerhand kuriose Etablissements, die wir bisher wo anders noch nie gesehen haben. Da wäre zum Beispiel eine Reihe von Weissagungständen, an denen man sich die Hand lesen und sich die Karten legen lassen kann; ein Fachgeschäft für japanische Businesskleidung; zig Läden für Raucherbedarf, betrieben von alten Frauen; mehrere alte Cafes, die mit Porzellangedeck und Raucherbereich bestechen; Blumenläden, einer davon kitschiger als der Andere und eine ganze Etage voll mit Massageläden, vor denen Mitarbeiterinnen mit Handzetteln werben (nicht sehr motiviert, aber wer wäre das schon). Zum krönenden Abschluss tront vor dem Gebäude eine große Pachinkohalle, in welcher man sich beim Glücksspiel um sein hart verdientes Geld bringen lassen kann. Als Tourist fühlt man sich hier etwas wie Falschgeld, für den arbeitenden Mann mittleren Alters scheint es wohl genau das richtige zu sein. War aber auf jeden Fall eine Erfahrung hier entlandgeschlendert zu sein.
Heute besuchten wir ein Digital Art Museum namens "Teamlab Borderless", welches eines der Ersten immersiven Lichtausstellung seiner Art weltweit ist. Die aktuelle Ausstellung ist eine Neuauflage, die im letzten Jahr nochmal überarbeitet wurde. Die Vorgängerausstellung haben wir bereits 2019 gesehen, daher waren wir sehr gespannt darauf, was sich alles in der Zwischen verändert oder verbessert hat. Das Museum ist eines von vielen Dingen, die zur Kategorie "Muss man selbst miterlebt haben" gehören, denn mit Worten lassen sich die Eindrücke leider nicht gut beschreiben. Daher gibt es unten in der Bildergalerie ein paar Schnappschüsse. Auf jeden Fall war es sehr beeindruckend, was für eine Atmosphäre man mit ein paar Projektoren, LEDs und Lampen, Gerüchen und Musik erzeugen kann.








