Tag 8-11: Zu Füßen des Mt. Fuji

Tag 8-11: Zu Füßen des Mt. Fuji

Aufgeweckte Leserinnen und Leser haben sicher gemerkt, dass wir einen Tag in unserem Blog unterschlagen haben. Tag 7 verlief so langweilig, dass er unter dem Teppich besser aufgehoben ist. Ein Satz als Zusammenfassung: Wir waren Sport machen im Hibiya Park und haben den Rest des Tages gegammelt.

Nun zum eigentlichen Thema des Artikels, unserem nächsten Reiseziel Hakone. Gestartet sind wir in die Reise mit einer Panikattacke, denn kurz vor Einstieg in die Metro fiel Julie auf, dass Hannes Rucksack fehlte. Wir hatten schon aus dem Hotel ausgecheckt und mussten nun nachvollziehen wann dieser abhanden kam, also hetzte Hannes den Weg zwischen Metrostation und Hotel ab. Julie blieb derweil mit den 4 Koffern zurück und wartete auf eine erlösende WhatsApp-Nachricht. Wie sich herausstellte, hat Hannes den Rucksack gar nicht erst mitgenommen, sondern hat ihn einfach im Zimmer liegen lassen. Das freundliche Reinigungspersonal hat das Fundstück bereits gefunden und an die Rezeption gebracht. Gott sei Dank hatten wir den Rucksack jetzt wieder - In Japan kommt nix weg.

Der Rest der Reise verlief ziemlich unspannend bis zu dem Zeitpunkt, als wir in Hakone angekommen den Bus von Bahnstation zum Hotel nahmen. Die Fahrt dauerte nochmal ca. eine Stunde und war recht abenteuerlich, denn unser Weg verlief kurvig die Berge Hakones rauf und runter. Außerdem wollten bei den 50 Stopps die vor uns lagen auch noch andere mit und so war der Bus auch noch ziemlich überfüllt. Wir kämpften bei jeder Kurve mit unserem Gepäck und hofften bei jedem Stop, dass jemand aussteigt. Durchgeschwitzt am Hotel angekommen, haben wir es für den Rest des Tages ruhig angehen lassen und uns noch die Begnüglichkeiten des Hotels zu Gemüte geführt und uns abends den Bauch am Buffet vollgeschlagen.

Der nächste Tag war Hannes Geburtstag, der mit einem Vollbad in unserem privaten Onsen, der zum Zimmer gehört, startete. An diesem Tag stand der Besuch des Freiluftmuseums auf dem Tagesplan - Klingt tatsächlich spießiger als es ist! Es ist mehr eine Ausstellung von teils interaktiver Skulpturen und Gemälden aus verschiedenen Stilrichtungen und das Ganze ist in wunderschöne Landschaftsgärtnerei eingebettet. Es gibt außerdem eine dedizierte Ausstellung zu Picasso. Das Museum hat wieder mal einige Zeit verschluckt, da es sehr weitläufig ist und wir den Ausflug noch mit einem Besuch im Restaurant abrundeten.

Als nächstes wollten wir etwas entspannen und fuhren wieder zurück ins Hotel, wo wir von einem klassichen Konzert einer Pianistin und dreier Violinistinnen begrüßt wurden. Nach dieser Musikeinlage verschlug es uns noch einmal auf die Aussichtsterasse des Hotels, wo uns Mt. Fuji mit seinem prächtigen Anblick beglückte. Selbstredend folgte eine Fotosession. Den Abend haben wir ausklingen lassen mit ein paar alkoholischen Getränken und Telefonaten mit den Liebsten.

Unser letzter voller Tag sollte ein wenig kräftezehrender werden, weil wir uns mal wieder viel vorgenommen haben. Wir starteten mit der Seilbahn nebst unseres Hotels bergab zu See Ashi. Hier wartete das historisch inkorrekt aber an Kitsch nicht zu überbietende Piraten-Sightseeing-Schiff, welches uns quer über den See zum gegenüberliegenden Hafen brachte. Dort angekommen war unser erster Shop eine Raststätte, die uns mit Souvenirs begrüßte. Eine Packung Badesalz, ein Fertig-Curry aus der Region und ein spezielles Salatdressing wanderten in unsere Taschen. In einer Ecke des Ladens entdeckten wir außerdem mehrere Sake-Automaten, an welchen man ein Sake-Tasting machen konnte. Das musste man uns nicht zwei mal anbieten! Und so waren wir schon mittags etwas angeshakert und lernten, dass wir fruchtigen und halbtrockenen Sake mögen.

Beschwingt spazierten wir weiter auf einen Teil der alten Tōkaidō-Straße durch eine Zedernallee Richtung Hakone-Schrein.

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Die Tōkaidō-Straße (eigentlich nennt man es nur Tōkaidō) ist ein historischer Weg, der in der Edo Zeit eine wichtige Post- und Handelsstraße zwischen Edo, dem Regierungssitz des damaligen Togugawa Shogunats (heute Tokio) und der damaligen Hauptstadt Kyoto war.

Am Hakone Schrein kämpften wir uns mehrere dutzend Stufen hinauf, um uns Omikuji zu kaufen und auch ein weiteres Ema für unsere Sammlung.

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Omikuji sind kleine auf Papier gedruckte Weissagungen, die ein bisschen Glückskekszetteln ähneln. Jedoch sind sie weitaus ausführlicher und thematisieren z.B. Erfolg im Beruf, Liebesleben, Reisen etc.. Sie sind anders als Glückskekse aber nicht immer nur positiv, sondern es gibt auch negative Omikuji. Sein Unglück kann man glücklicherweise abwenden, in dem man den Zettel nicht behält, sondern am Schrein aufhängt und verbrennen lässt.

Das zum Schrein gehörende Heiwa-Tori, welches im Wasser steht, konnten wir leider nur aus der Ferne bestaunen, da es wegen des Wetters (viel Wind und Wellengang) verübergehend nicht zugänglich war. Beseelt spazierten wir den Weg zurück zum Hafen, wo uns das Piratenschiff und die Seilbahn wieder zurück zu unserem Hotel brachten.

Das war es schon mit unserem Aufenthalt in Hakone. Morgen steht wieder ein Transfer an, es geht wieder zurück nach Tokio.